Formgehölze - Gartengestaltung
Es besteht nun die Möglichkeit, diese vielen Formen ganz unterschiedlicher Herkunft miteinander innerhalb eines Gartens zu kombinieren oder in einen herkömmlichen Garten zu integrieren. Es muss keineswegs ein reiner Japangarten vorhanden sein, um eine bestimmte Bonsaiform perfekt zu platzieren.
Wenn sich ein Gartenbesitzer für Formgehölze interessiert, wird zuerst einmal analysiert, wie der bestehende Garten strukturiert ist. Denn häufig schlummern exzellente Möglichkeiten mit den vorhandenen Gehölzen. ->s. Pflanzendesign.
Wenn das vorhandene Potenzial ausgeschöpft ist, oder der gewünschte Standort nicht stimmt, kann zuerst mittels Bilderauswahl festgestellt werden in welche Richtung die Wünsche gehen.
Am besten kommen die meisten Formen möglichst freistehend als Solitärgehölze zur Geltung; dies ist besonders bei Bonsaiformen wichtig. Kugelformen und Kissen lassen sich hingegen beliebig in Gruppen (in verschiedenen Grössen) formieren oder ergänzen bestehende Anpflanzungen. Allgemein sind symmetrische Formen eher in der Mehrzahl am wirkungsvollsten, z.B. in Kombination mit Hecken.
Für sehr enge Platzverhältnisse (z.B. Eingang, Treppe, Wand) eignen sich Spiralformen und Orient-Pompon, oder natürlich sehr schlanke Säulenformen am besten. Als Schattenspender sind mehrstämmige Schirmformen, Pinienformen oder sogar Gross-Bonsais möglich.
Gerade in älteren Gärten, welche ev. etwas zugewachsen und langweilig erscheinen, kann vorab mit dem Pflanzendesign, dann mit Auslichtungsschnitt und Vorpflanzung eines geeigneten Formgehölzes ein interessanter Kontrast entstehen. Auch im altehrwürdigen Bauerngarten mit seinen bereits vorhandenen Buchshecken lässt sich mit der geeigneten Form (z.B. Bonsai- oder Tellerform) ein völlig neues, pfiffiges Element einbauen.
Zentral sind Formgehölze natürlich in japanischen Gärten, vor allem Bonsai- und Pomponformen vermitteln sofort asiatische Stimmung, wenn das Umfeld dazu gegeben ist.
Genauso gut passen Formgehölze in mediterrane Gärten, wo sie mit Lavendel, Kräutern und Buchs das Flair Südfrankreichs oder Italiens aufleben lassen.
In Wassernähe, sei es fliessend (Bachlauf) oder stehend (-> Wasserspiegelung), sind die Formen sehr interessant. Am schönsten kommen sie zur Geltung, wenn sie leicht schräg über das Wasser wachsen.
Paarweise lassen sich Formgehölze gut als Portalpflanzen nutzen, dann häufig in Gefässen. Rechts und links eines Einganges, einer Haustür, oder zu Beginn eines Weges bilden sie ein Tor, ein Portal. Nicht nur vor privaten Eingängen sind solche Portalpflanzen beliebt, sondern auch vor Pizzerien, Boutiquen und Geschäften, zu denen die mediterrane und/oder künstlerische Ausstrahlung von Formgehölzen passt. Als Portalpflanzen sind schmale Formen besonders geeignet, z.B. Spiralen, Kegel, Stammkugeln, Orient-Pompon.
Ein grosser Teil der Formgehölze kann in Gefässe aller Art gepflanzt werden. Besonders geeignet sind Buchs, Kiefern, und Wacholder. Gut geeignet sind: Thuja, Scheinzypressen und div. Laubgehölze. Mässig geeignet sind: Eiben und Hemlocktanne. Ob auf der Terrasse, dem Sitzplatz, dem Balkon, dem Flachdach oder beim Eingang – die Plazierungsmöglichkeiten sind vielfältig. Vor allem in Terrakotta-Gefässen finden sie auch Verwendung innerhalb des Gartens, z.B. auf Schachtdeckeln oder am Wegrand.
Standort
Die allgemeinen Standortansprüche unterscheiden sich nicht von frei gewachsenen Pflanzen.
Sonnig |
Kiefern, Zedern |
Sonnig – halbschattig |
Wacholder, Scheinzypresse, Thuja, Zwergrottannen, Sicheltannen, Hemlocktanne, Ahorn, Hainbuche, Hartriegel, immergrüne Laubgehölze |
Sonnig – schattig |
Buchs, Eibe, Stechpalme |
Saure Böden (ph 4.5 – 6.5) sind wichtig bei Arve, Mädchenkiefer, Hemlocktanne und Stechpalme
Pflanzenauswahl
Die Wünsche und Vorstellungen sind vielseitig. Sicher müssen aber auch Standort- und Bodenverhältnisse stimmen, und die ausgesuchte Form sollte nicht als Fremdkörper im Garten wirken. Gefallen muss die Pflanze aber vor allem dem jeweiligen Gartenbesitzer.
Da es sich bei den Formgehölzen um dreidimensionale „Gebilde“ handelt, welche je nach Ansichtseite, Lichteinfall und Jahreszeit sehr unterschiedlich wahrgenommen werden, sollen sie am besten persönlich ausgesucht werden. Jede Pflanze, vor allem ein Formgehölz, ist individuell – ausser einigen symmetrischen Formen, welche streng vorgegeben sind. Der Kunde soll und darf die ganze Palette zur Auswahl haben, auch wenn sich dadurch oftmals „die Qual der Wahl“ ergibt!
Nebst Form und Farbe sollte bei der Auswahl auch die Wuchsstärke berücksichtigt werden. Starkwachsende Formgehölze sind wie bei den frei gewachsenen im Verhältnis günstiger als sehr langsam wachsende. Bei den schwach- oder langsam wachsenden ist der Schnittaufwand jedoch bedeutend geringer und sie sind häufig langlebiger, d.h. sie sehen im Alter auch natürlicher aus.